HIAT steht für Halbinterpretative Arbeitstranskriptionen. Es bezeichnet ein Transkriptionsverfahren (Verfahren zur Verschriftung gesprochener Sprache), in dem die Zeitverhältnisse des Miteinandersprechens exakt wiedergegeben werden. Das HIAT-Verfahren wurde von Prof. Dr. Dr. h.c. Konrad Ehlich (Berlin) und Prof. Dr. Jochen Rehbein (Hamburg) entwickelt (siehe Literatur zum Transkriptionsverfahren HIAT).
Das HIAT-DOS-Programm ist ein spezialisiertes Textverarbeitungsprogramm für PCs (unter MS-DOS, auch auf Windows-PCs), das die Erstellung von Transkripten nach dem Verfahren HIAT effektiviert. HIAT-DOS gibt durch Partiturklammern gekennzeichnete Flächen mit mehreren Zeilen für maximal neun Sprecher vor, in die die Transkription der verbalen Daten in literarischer Umschrift eingegeben werden. Korrekturen in einer Zeile der Fläche werden so vorgenommen, dass die Synchronizitätsdarstellung des Transkripts erhalten bleibt (Flächen- statt Zeilenverschub). HIAT-DOS umfasst darüber hinaus die Möglichkeit zur Wiedergabe intonatorischer Daten nach den HIAT-Konventionen (supralinear) sowie zur Wiedergabe nonverbaler Kommunikation (NVK) in bis zu drei NVK-Zeilen pro Sprecher. Die NVK-Zeilen können alternativ z.B. für Kommentare oder (Interlinear-)Übersetzungen genutzt werden.
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1.) Transkriptionsverfahren HIAT
2.) Literatur zum Transkriptionsverfahren HIAT
3.) Transkriptionsprogramm HIAT-DOS
4.) Einsatzbereiche des HIAT-DOS-Programms
5.) Beispieltexte, die mit HIAT-DOS erstellt wurden
6.) Ergänzungen zum HIAT-DOS-Programm (Übernahme in Windows-Programme)
7.) Vertrieb des HIAT-DOS-Programms
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Wir geben im folgenden eine kurze Charakterisierung sowie eine Übersichtstafel mit Legende, um den leichten Umgang mit HIAT-Transkripten zu ermöglichen. Der Name des Verfahrens HIAT gibt seine wichtigsten Kennzeichen an.
HIAT ist „halbinterpretativ“, insofern bei der Verschriftung selbst bereits Entscheidungen über ein Verständnis getroffen werden. die dem ersten Schritt eines hermeneutischen Prozesses entsprechen – gerade so, wie dies jeder Hörer für sich beim Verstehen einer Äußerung tut.
HIAT ist eine „Arbeitstranskription“, insofern dies Verschriftungsverfahren grundsätzlich für weitere, präzisierende Bearbeitungen offen ist. Versteht man beispielsweise etwas beim Transkribieren nicht sofort, identifiziert jedoch zeitlich Anfang und Ende der unverständlichen Äußerung, gleich welcher Länge, so markiert man das Einsetzen des Gesprochenen mit einer öffnenden Rundklammer „(“ und das Ende mit einer schließenden Rundklammer „)“. Versteht man später einen Teil vage, ohne Sicherheit über die richtige Identifikation, setzt man ihn entsprechend in die Klammer ein, etwa „( kommt vielleicht)“ („Konjektur“). Versteht man später diesen Teil oder gar alles eindeutig, nimmt man das Verstandene aus der Klammer heraus. Eingeklammertes bedeutet also Unsicherheit über das darin notierte Gesprochene oder Nichtverstehen während der markierten Sprechzeit.
Eine Bearbeitung des Transkripts kann auch durch eine spezifische Fragestellung bedingt sein: ist sie z.B. auf spezifische phonetische Phänomene bezogen, so kann die literarische Umschrift partiell, für breitere Diskursabschnitte oder gar insgesamt durch eine parallel zur literarischen Umschrift verlaufende Zeile mit phonetischer Umschrift präzisiert oder insgesamt durch die phonetische Umschrift ersetzt werden.
Mit HIAT werden „Transkriptionen“ erstellt, also Umsetzungen von auditiven (und visuellen) Sprachdaten in Schriftzeichen. Diese sind die der lateinischen Schrift in ihrer Anwendung für die Verschriftlichung des Deutschen, wie sie in den orthographischen Regeln vorliegt. Aber die Transkriptionen selbst erfolgen nicht orthographisch. Eine orthographische Umsetzung würde nämlich bedeuten, dass wichtige Kennzeichen der gesprochenen Sprache aus dem Transkript nicht mehr ablesbar bzw. rekonstruierbar wären. Stattdessen bedienen sich HIAT-Transkriptionen der literarischen Umschrift. Das bedeutet zum Beispiel, dass „kannste“ für standardorthographisch „kannst du“ oder „kömmer“ für standardorthographisch „können wir“ etc. steht. Solche Verfahren sind aus der Verschriftung von Dialektliteratur vertraut. Wird ein Laut „ausgelassen“, so fehlt er auch bei der Verschriftung, wobei die Maxime: „So wenig Apostroph-Verwendungen wie möglich“ gelten sollte: daher transkribiert man „un“ für „und“, „nen Motor“ für „einen Motor“, „gibts dat“, für „gibt es das“ etc. Auch die Interpunktion wird den deutschen Regeln entsprechend verwendet, denn diese spiegeln in systematischer Weise syntaktische und pragmatische Funktionen wider, die in der gesprochenen Sprache intonatorisch markiert werden – was die Transkribenten ja ebenso verstehen wie jeder andere Hörer oder jede andere Hörerin auch.
Das wesentliche Kennzeichen von HIAT besteht in der Partitur-Schreibweise. Name und Verfahren orientieren sich an einer Problemlösung für die Präsentation von Simultaneität, wie sie in der Musik ausgebildet wurde. Wie dort die verschiedenen Instrumente jeweils eine eigene Zeile haben und die Töne, die sie spielen, in diesen Zeilen notiert sind, so dass auf der Vertikalen abzulesen ist, welche Töne der Einzelinstrumente gleichzeitig zu hören sind, genau so erhält bei der Partiturschreibweise jede(r) SprecherIn eine eigene (Partitur-)Zeile, auf der transkribiert ist, was er/sie sagt während der Zeit, die eine Zeile räumlich von links nach rechts wiedergibt. Gleichzeitiges Reden mehrerer Sprecher wird dadurch ebenso exakt darstellbar wie überlappender Beginn oder wie Hörertätigkeiten, während der Sprecher den turn behält.
Man liest in einem HIAT-Transkript daher in zwei Richtungen: einmal in der gewohnten Links-Rechts-Richtung und ein zweites Mal vertikal von oben nach unten nach oben etc., um gleichzeitige Äußerungen nachzuvollziehen. (Bei sehr komplexen Transkripten kann diese Oben-Unten-Oben-Lesung durch Pfeile erleichtert werden.)
Um anzuzeigen, welche Sprecherzeilen für eine Links-Rechts-Zeiteinheit zusammengehören, werden sie durch die sogenamte „Partiturklammer“ verbunden. Die durch eine Partiturklammer verbundenen Zeilen heißen „Partiturfläche“. Die Partiturklammer ist im allgemeinen oben nur kurz, reicht unten jedoch fast bis zum Ende der Zeilen, um oben das Lesen nach rechts zu leiten und unten den vertikalen Abschluss zu markieren, ohne jedoch den Umbruch in die nächste Zeilen-Gruppe, also in die nächste Partiturfläche zu blockieren. In der nächsten „Fläche“ – wie man auch kurz sagt und in Abkürzung als „Fl.“ wiedergibt – liest man dann wieder von links nach rechts und oben nach unten nach oben und so weiter. Zur leichteren Identiftzierung werden die Flächen außen an der Klammer durchnumeriert.
Die SprecherInnen erhalten jeweils eine Sigle, die stets am Beginn der SprecherIn-Zeile steht. Nach Möglichkeit wird der/die dominante DiskursteilnehmerIn als erste oder als „Leitstimme“ notiert. Im übrigen ergibt sich die Abfolge nach der Äußerungsfolge. Redet über längere Zeit nur eine Person, enthält die Partiturfläche – wie beim musikalischen Solo – nur eine Zeile. (Dann – und nur dann kann auf das Setzen der Partiturklammer verzichtet werden.)
Simultanes Reden wird stets vom Beginn her und bezogen auf die vorher sprechende Person notiert. Über die Vertikale strikt simultan ist also stets der Neueinsatz relativ zum bereits Sprechenden. Sollte sich durch unterschiedliches Sprechtempo oder orthographietechnische Bedingungen eine deutliche Differenz am Ende der relatierten Äußerung zu dem ergeben, was vertikal für den Bezugssprecher notiert ist, so wird ein Zusatzzeichen, das „Simultanzeichen“, eingezeichnet – aber auch nur dann.
In den Partiturzeilen sind lediglich Handlungen des entsprechenden Sprechers notiert, und zwar primär sprachliche Handlungen, verbale Äußerungen. Nur bei kleinen, eingeschobenen nichtsprachlichen Handlungen während seines Schweigens können diese – durch doppelte Rundklammern als Nicht-Sprachliches vom zeitlichem Beginn bis zum zeitlichen Ende markiert – in der Partiturzeile für die verbaIe Kommunikation notiert werden – z.B. ((liest - - - )). Längerwährende bzw. ständig begleitende Tätigkeiten oder gar Kommentare zum Gesprochenen wie Lautstärkeangaben haben in einer Partiturzeile nichts zu suchen.
Für nonverbale Kommunikation kann eine eigene Zeile für den gleichen Sprecher eröffnet werden, und zwar unter der Zeile für seine verbale Kommunikation (s. Ehlich & Rehbein 1981). So entsteht ein breites „Band“ für den einzelnen Sprecher (In gleicher Weise verfährt man zur Wiedergabe von Interlinearversionen einer Übersetzung von fremdsprachlich Geäußertem.). Zur Charakterisierung des notierten Handlungstyps kann man „VK“ bzw. „NVK“ vor die jeweilige Zeile setzen oder einen anderen Schrifttyp zur Verdeutlichung wählen. Anfang und Ende einer nonverbalen oder auch aktionalen Tätigkeit werden durch einen kleinen Kreis bzw. ein kleines „o“ markiert; punktuelle Tätigkeiten erhalten das Zeichen „%“. Einige bewährte Abkürzungen für Körperteile geben wir in der Legende wieder.
Kommentare zum Gesprochenen sind für das Verständnis eines Transkripts durchaus wichtig, werden jedoch deutlich von der verschrifteten gesprochenen Sprache graphisch abgesetzt. Notiert wird auf der betreffenden Partiturzeile nur die zeitliche Erstreckung dessen, was kommentiert wird, also etwa dann, wenn das Gesagte als „lachend
“ oder „ironisch“ Gesagtes kommentiert werden soll. Auch Paraphrasierungen für Modulationen sind auf diese Weise festgehalten – etwa in den Transkripten homileischer Diskurse. Dazu werden am Kommentierten eckige Haken bzw. eckige Klammern öffnend (am Beginn) bzw. schließend (am Ende) gesetzt. Sie werden in kleiner Schrift numeriert, damit die Kommentare identifizierbar bleiben. Der Kommentar selbst steht – durch die numerierte Einleitungsklammer identifizierbar gemacht – entweder am Außenrand oder unterhalb der betreffenden Partiturfläche, je nach technischer Möglichkeit. Eine andere, kleinere Schrifttype dafür ist empfehlenswert.
Lediglich bestimmte Modulationen sind durch Sonderzeichen in der Partiturfläche am Transkribierten, also dem Transkript im engeren Sinne, notiert: Emphase wird durch Unterstreichung, Längung eines Lautes durch das phonetische Dehnungszeichen „:“ und Lauterwerden durch auseinanderlaufende Winkel über dem Gesprochenen, Leiserwerden durch zueinanderlaufende Winkel über dem Gesprochenen dargestellt (Letzteres ist aus technischen Gründen für den PC schwer umzusetzen und muss entweder Buchstabe für Buchstabe realisiert werden, evtl. in leicht modifizierter Form, wie dies beim Programm syncWRITER der Fall ist, oder in einer eigenen, über dem Gesprochenen angelegten Intonationszeile, wie dies bei HIAT-DOS geschieht. ). Eine Stakkato-Aussprache wird durch Punkte über den Silben des Gesprochenen wiedergegeben, gedehnte Äußerungen werden unterbrochen unterstrichen.
Bei einer kleinen Gruppe von Ausdrücken, den sprachlichen Mitteln des „Lenkfeldes“ (Ehlich 1986; traditionell gesprochen: bei den Interjektionen), liegt im Deutschen ein Tonsystem vor. Zu diesen Ausdrücken gehören HM, OH, NA, AH, AHA. Ähnliche tonale Strukturen finden sich bei isoliertem ‚so
’ oder isoliertem ‚ja’. Für diese Ausdrücke ist es – entgegen der orthographischen Gewohnheit – unumgänglich, die Tonstruktur systematisch anzugeben. (Der Versuch der Wiedergabe der tonalen Qualität durch Satzzeichen ist systematisch irreführend und deskriptiv unzureichend.) Im HIAT-Verfahren werden die bereits in IPA(G) vorgeschlagenen Zeichen verwendet: „`“ für fallende, „´“ für steigende, „v“ für fallend-steigende, „^“ für steigend-fallende und „–“ für gleichbleibende Intonation.
Intonationskonturen ganzer Äußerungen oder Diskurse sind in den vorliegenden Transkripten nicht notiert. Durch die Entwicklung von HIAT 2 ist dies prinzipiell jedoch möglich und auch in den vorliegenden Transkripten nachtragbar.
Wenn ein Sprecher innerhalb einer Äußerung eine Pause macht, gibt man das durch einen oder mehrere Punkte an, je nachdem, ob die Pause kurz oder länger ist (z.B. „des . tu ich ned so schätzen“). Ist die Pause sehr lang, gibt man in Doppelklammern die Sekundenzahl an, z.B. ((3 Sek.)).
Der Sprecher macht Zäsuren innerhalb seiner Äußerung, die normalerweise im Deutschen durch Satzzeichen wie Punkt und Komma angezeigt werden. Wenn ein Sprecher diese Zäsuren nicht realisiert, wenn er also „über sie hinwegspricht“, wird das durch ein Verbindungszeichen (Ligaturzeichen) „Sie geht_aber er bleibt“ kenntlich gemacht.
Abbrüche im Wort oder Satz kennzeichnet man durch einen Schrägstrich „/“, z.B. „I war drei a halb Jahr/war i vo de Russen verschleppt worden“.
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Ehlich, Konrad; Rehbein, Jochen (1976) Halbinterpretative Arbeitstranskriptionen (HIAT). In: Linguistische Berichte, 45, 21-41
Ehlich, Konrad; Rehbein, Jochen (1979) Erweiterte halbinterpretative Arbeitstranskriptionen (HIAT2); Intonation. In: Linguistische Berichte, 59, 51-75
Ehlich, Konrad; Rehbein, Jochen (1981a) Zur Notierung nonverbaler Kommunikation für diskurs-analytische Zwecke (Erweiterte halbinterpretative Arbeitstranskriptionen HIAT 2). In: Winkler, P. (Hg.) Methoden der Analyse von Face-to-Face-Situationen, Stuttgart: Metzler, 302-329
Ehlich, Konrad; Rehbein, Jochen (1981b) Die Wiedergabe intonatorischer, nonverbaler und aktionaler Phänomene im Verfahren HIAT. In: Lange-Seidl, A. (Hg.) Zeichenkonstitution, Bd. 2 (Akten des 2. Semiotischen Kolloquiums), Berlin: de Gruyter, 174-186
Ehlich, Konrad (1992a) Computergestütztes Transkribieren – das Verfahren HIAT-DOS. In: Richter, Günther (Hg.) Methodische Grundfragen der Erforschung gesprochener Sprache, Frankfurt a.M.: P. Lang, 47-59
Ehlich, Konrad (1992b) HIAT – a Transcription System for Discourse Data. In: Jane A. Edwards; Martin D. Lampert (eds.) Talking Data: Transcription and Coding in Discourse Research, Hillsdale, NJ.: L. Erlbaum Ass., 123-148
Ehlich, Konrad; Redder, Angelika (1994) Einleitung. In: Redder, Angelika; Ehlich, Konrad (Hg.) Gesprochene Sprache – Transkripte und Tondokumente, Tübingen: Niemeyer, 1-17
Redder, Angelika (1982) (Hg.) Schulstunden 1, Transkripte. (Kommunikation und Institution 4), Tübingen: Narr
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Mit HIAT-DOS steht ein Textverarbeitungssystem zur Verfügung, das den besonderen Anforderungen von Transkriptionen nach dem HIAT-System (Ehlich / Rehbein 1976, 1979, 1981a, 1981b) gerecht wird. Es ermöglicht insbesondere die Partiturschreibweise, die mit Standard-Textverarbeitungen wie beispielsweise Word (Microsoft) nicht möglich ist. Die spezifische Leistung von HIAT-DOS liegt in der Möglichkeit, in mehreren Endlos-Zeilen gleichzeitig bzw. parallel zu schreiben und zu korrigieren. Für die Erstellung eines Transkripts können bis zu neun verschiedene Sprecherblöcke definiert werden, die über den gesamten Text unabhängig voneinander beschrieben werden können.
Nach dem Programmstart und der Eingabe des Namens für das zu bearbeitende Transkript bietet die Titel-Maske Möglichkeiten zur Beschreibung des Transkripts.
Anschließend kann die Transkriptstruktur definiert werden. Dabei ist die Anzahl der Sprecherblöcke festzulegen. Das entspricht der Zahl der Sprecher, die im Transkript vorkommen sollen (zwischen 1 und 9). Ferner ist zu wählen, ob im Transkript über jeder VK-Zeile eine Intonationszeile angelegt wird, und schließlich ist die Anzahl der NVK-Zeilen pro Sprecherblock festzulegen, die zur Notation der nonverbalen Kommunikation unter den VK-Zeilen zur Verfügung stehen sollen (je Sprecher bis zu 3 Zeilen). Jeder Sprecherblock kann mit einer Beschreibung und einer Kurzbezeichnung, der Sigle, gekennzeichnet werden.
Die Erfassung des Transkripts erfolgt in der Transkript-Maske. Sie besteht aus Kopfzeile, Referenzzeilen, Kommentarzeilen und vor allem aus den Editierzeilen.
In den Editierzeilen ist der Transkripttext einzugeben. Der formale Aufbau eines HIAT-DOS-Transkripts sieht folgendermaßen aus: Transkripte sind verteilt auf bis zu 990 Flächen (nicht zu verwechseln mit den Seiten im Ausdruck auf dem Papier). Am Bildschirm wird jeweils eine Fläche angezeigt. Jede Fläche besteht aus bis zu 9 Sprecherblöcken. Jeder Sprecherblock besteht aus einer VK-Zeile (für verbale Kommunikation), eventuell einer darüberangeordneten Intonationszeile und aus bis zu 3 NVK-Zeilen für die Notation von nonverbaler Kommunikation. Wie sich die Flächen eines konkreten Transkripts zusammensetzen, wird bei der Definition der Transkriptstruktur festgelegt (siehe oben).
Der aktuelle Sprecherblock – das ist der, in dem sich der Cursor befindet – ist durch Klammern hervorgehoben. Die maximal 21 Editierzeilen zeigen entweder alle Zeilen aller Sprecherblöcke oder aber – sofern mit der Transkriptstruktur mehr Zeilen definiert wurden, als am Bildschirm darstellbar sind – alle Zeilen eines aktuellen Sprecherblocks und die Intonations- und VK-Zeilen aller anderen Sprecherblöcke.
Vor jeder VK-Zeile wird die Sigle angezeigt, darüber wird die Intonationszeile – sofern sie definiert wurde – mit dem Zeichen > gekennzeichnet. Vor den bis zu drei NVK-Zeilen steht N1, N2 bzw. N3.
Die zu jedem Sprecherblock gehörigen Kommentarzeilen links neben der Partiturklammer sind für kurze Anmerkungen vorgesehen.
Die Kopfzeile dient der Orientierung. Sie enthält die Nummer der aktuellen Transkript-Fläche, die Spalten-Position des Cursors und den Transkriptnamen.
Als Referenzzeilen werden eine Bezugszeile und eine Kontrollzeile angezeigt.
Die Bezugszeile zeigt den Inhalt der VK-Zeile der Bezugssigle (das ist die an erster Stelle eingegebene Sigle) entweder der vorangehenden oder der nachfolgenden Fläche. Die Zeichen _>_ und _<_ am Anfang der Bezugszeile zeigen die jeweilige Blickrichtung an. Es kann zwischen beiden Richtungen hin- und hergeschaltet werden.
Die Kontrollzeile beinhaltet den Text des aktuellen Sprecherblocks derselben Fläche (vorhergehend oder nachfolgend), aus der der Text der Bezugszeile angezeigt wird. Aus demselben Sprecherblock wird entweder der Text derselben Zeile oder der der VK-Zeile angezeigt. Es kann zwischen diesen Zeilen hin- und hergeschaltet werden. Die jeweilige Einstellung wird angezeigt mit _=_ (für identische Zeile) bzw. _#_ (für nicht notwendig identische Zeile, d.h. unabhängig von der aktuellen Zeile immer die VK-Zeile).
Beim Editieren stehen Hilfe-Bildschirme zur Verfügung (<F1>-Taste).
Die Eingabe des Transkripttextes in den Editierzeilen erfolgt im Prinzip wie in jedem Standard-Textverarbeitungsprogramm. Text ist fortlaufend einzugeben, ohne auf Zeilenenden zu achten. HIAT-DOS wechselt selbständig in die folgende Fläche. Eine Silbentrennung sollte jedoch auf keinen Fall schon beim Erfassen des Textes erfolgen, weil dadurch eine Korrektur des Textes unnötig erschwert würde. Die Silbentrennung erfolgt in einem gesonderten Arbeitsschritt am Ende der Transkripterstellung.
Um zügig editieren zu können, müssen die Möglichkeiten zur Navigation und die HIAT-DOS-spezifischen Einfüge- und Lösch-Operationen bekannt sein.
Entsprechend dem formalen Aufbau eines Transkripts sind Bewegungen folgendermaßen unterscheidbar: Sprünge zwischen Flächen, Bewegungen innerhalb einer Fläche zwischen Sprecherblöcken, Bewegungen innerhalb eines Sprecherblockes zwischen Zeilen und schließlich Bewegungen innerhalb einer Zeile (incl. Sprünge zu den links und rechts angrenzenden Flächen).
Das Programm arbeitet ausschließlich im überschreibe-Modus. Das bedeutet: vorhandene Zeichen werden überschrieben, wenn an derselben Stelle noch ein Zeichen eingeben wird. Um Einfügungen vornehmen zu können, ist dafür ausdrücklich Zeichen für Zeichen freier Platz zu schaffen. Dafür stellt das Programm zwei Optionen zur Verfügung: die spaltenweise Korrektur und die zeilenweise Korrektur.
Um die Synchronizität der Textzeilen auch bei Korrekturen zu erhalten, bietet HIAT-DOS die Möglichkeit der spaltenweisen Korrektur. Das bedeutet, dass in allen Zeilen (auch den aktuell eventuell unsichtbaren) einer Fläche ein Zeichen eingefügt bzw. gelöscht werden kann, so dass im nachfolgenden Text das ursprüngliche Verhältnis der Zeilen zueinander erhalten bleibt. Mit der spaltenweisen Korrektur wird also in der gesamten Spalte unterhalb und oberhalb des Cursors die Korrektur vorgenommen.
Diese Korrekturen sind mit folgenden Tasten vorzunehmen:
Spaltenweises Einfügen je eines Leerzeichens in allen Zeilen erfolgt mit der <F9>-Taste;
spaltenweises Löschen je eines Zeichens in allen Zeilen erfolgt mit der <F10>-Taste.
Die Leerzeichen können dann in der Zeile, in der die Korrektur vorzunehmen ist, überschrieben werden.
Die zeilenweise Korrektur ist das in Textverarbeitungssystemen übliche Verfahren. Hierbei werden in der aktuellen Zeile Zeichen eingefügt oder gelöscht. Das hat im Transkript zur Folge, dass sich im nachfolgenden Text das Verhältnis der Zeilen zueinander verändert, so dass die dargestellte Synchronizität der transkribierten Äußerungen verloren geht.
Die <Entf>-Taste, die <Zurück>-Taste und die <Einf>-Taste reagieren in HIAT-DOS ähnlich wie in anderen Textverarbeitungssystemen, d.h. auf die Struktur von HIAT-DOS-Transkripten übertragen: der in der selben Zeile nachfolgende Text verschiebt sich in allen nachfolgenden Flächen jeweils um ein Zeichen nach links oder rechts. Es gibt eine arbeitssparende Ausnahme: Sofern diese Einfüge- bzw. Lösch-Operation in der VK-Zeile durchgeführt wird, erfolgt dieselbe Änderung automatisch auch in der darüberliegenden Intonationszeile (um die Synchronizität zu retten) – umgekehrt existiert die Bindung nicht, d.h. in der Intonationszeile kann Text verschoben werden, ohne automatisch auch die Position des Textes in der VK-Zeile zu ändern. Die NVK-Zeilen sind ebenfalls nicht so eng an die VK-Zeile gekoppelt.
Zur Kennzeichnung der Intonation i.w.S. stellt das Programm folgende Zeichen zur Verfügung: < > - v ^ ! / \ (Ehlich (1981), S.53-57). Diese Zeichen können in die Intonationszeile über den Text geschrieben werden.
Zur Wiedergabe der nonverbalen Kommunikation stehen in HIAT-DOS drei NVK-Zeilen (N1, N2, N3) unterhalb der Zeile für die verbale Kommunikation zur Verfügung. Die Ausgabe dieser Zeilen erfolgt normalerweise in kursiver Schrift (jedoch nicht auf dem Bildschirm!).
Um Text in der VK-Zeile mit Unterstreichungen zu versehen, steht ein Unterstreichen-Modus zur Verfügung.
Es ist zwischen drei Ausgabezielen zu wählen: Drucker, ASCII- oder RTF-Datei.
Die direkte Ausgabe an einen Drucker setzt die korrekte Installation einer zum Drucker passenden Steuerungsdatei voraus (Die Steuerungsdatei kann neu erzeugt werden. Für einige gängige Fabrikate gehören fertige Druckertreiber zum Lieferumfang von HIAT-DOS.).
Die Ausgabe in eine ASCII-Datei beinhaltet ebenfalls das komplette umgebrochene Transkript mit IBM-Pseudo-Grafikzeichen zur Darstellung der Flächenrahmen. Die Schriftauszeichnungen zur Hervorhebung (Unterstreichung) sind in der ASCII-Datei nicht enthalten. Diese Datei kann mit fast jeder Textverarbeitung aufgegriffen werden und muss – um die Synchronizität in den Zeilen zu erhalten – mit einer fix-laufenden Schrift (z.B. Courier, mit IBM-Pseudo-Grafikzeichen für die Partiturklammern) ausgedruckt werden.
Die Ausgabe in eine RTF-Datei (Rich Text Format) beinhaltet das komplette umgebrochene Transkript mit IBM-Pseudo-Grafikzeichen zur Darstellung der Flächenrahmen. Bei der RTF-Ausgabe werden auch die Schriftauszeichnungen (Unterstreichung für Hervorhebungen und Kursivierung der NVK-Zeilen) ausgegeben. Die so erzeugten RTF-Dateien können von einigen Textverarbeitungsprogrammen (z.B. Microsoft Word für DOS) gelesen und in das jeweils spezifische Dateiformat dieser Programme umgewandelt werden. (Für die Übernahme von fertigen Transkripten in Textverarbeitungen unter Windows gibt es Konverter-Programme.) Das Transkript kann dann innerhalb der Standard-Textverarbeitung typographisch und layoutmäßig nachbearbeitet und vor allem mit anderen Texten verbunden werden.
HIAT-DOS arbeitet mit einem unkontrollierten Zeilenumbruch, d.h. ohne Silbentrennung und ohne Worttransport, weil hierdurch die Synchronie des Transkripts verloren ginge. Der Cursor springt also bei der Texteingabe am Zeilenende automatisch in die nächste Fläche, ohne unvollständige Wörter in die nächste Fläche zu übernehmen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, den Zeilenumbruch bzw. die Silbentrennung (s.u.) als letzten Arbeitsgang einzufügen. Die Transkriptform ohne Silbentrennung (unkontrollierter Zeilenumbruch) ist die Rohfassung; hier sind die notwendigen Korrekturen einzugeben. Die Version mit Silbentrennung (kontrollierter Zeilenumbruch) ist die Zielfassung.
Um HIAT-DOS in der Version 2.2 verwenden zu können, wird ein PC benötigt, der unter dem Betriebssystem MS-DOS (ab Version 3.2) oder einer der Windows-Versionen 3.1x, 95, 98, NT, 2000, XP oder auch Vista läuft. Unter Windows kann HIAT-DOS in einem DOS-Fenster (möglichst im Vollbild) genutzt werden.
Mit HIAT-DOS wird das Schreiben und Ausgeben von Transkripten erleichtert – mehr nicht. Die Verwaltung von Transkriptionsprojekten muss mit anderen Mitteln erfolgen. Potentielle Anwender des HIAT-DOS-Programms sollten deshalb mit einer Standard-Textverarbeitung und den grundlegenden DOS-Befehlen bzw. dem Datei-Manager bzw. Explorer vertraut sein, damit sowohl der Umgang mit dem PC als auch die Organisation von Transkript-Projekten auf dem PC rationell und betriebssicher durchgeführt werden können.
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Hier sollen mehrere Einsatzbereiche aufgeführt werden, für die HIAT-DOS Möglichkeiten der bequemen Texterfassung und der übersichtlichen Textdarstellung bietet (die sich mit Standard-Textverarbeitungsprogrammen nur mühsam realisieren lassen).
HIAT-DOS kann Texte synchron in bis zu 9 „Sprecherblöcken“ mit jeweils bis zu 5 Zeilen verwalten.
Ein Sprecherblock besteht aus:
zusammen also aus maximal 9 * 5 = 45 synchronen Zeilen.
Die synchronisierten Zeilen des HIAT-DOS-Programms wurden für Zwecke der Transkription nach den HIAT-Notationen konzipiert. Sie lassen sich aber auch für strukturell ähnliche Textanordnungen verwenden (für die dann freilich die Bezeichnungen „VK-Zeile“, „Intonationszeile“ und „NVK-Zeile“ sachlich nicht zutreffend sind). Es lassen sich mit den synchronisierten Zeilen unterschiedliche Relationen darstellen:
Sie sind unter Verwendung der NVK-Zeilen miteinander kombinierbar.
Darstellung zusammengehöriger, konkurrierender Versionen von Texten:
VK-Zeilen in verschiedenen Sprecherblöcken geben verschiedene Versionen oder Alternativen von Texten wieder: z.B.
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Einige der genannten Verwendungsweisen können mit den Beispielen DEMOTXT1 bis DEMOTXT9 demonstriert werden. (Da sich mit WWW-Browsern die Semi-Grafik-Zeichen zur Darstellung der Partitur- und Siglenklammern üblicherweise nicht darstellen lassen, kann die Wiedergabe der Beispiele hier nur näherungsweise erfolgen. Um die Synchronizität in der Darstellung zu wahren, muss der WWW- Browser so konfiguriert sein, dass <PRE>-formatierte Texte in einer fix-laufenden Schrfit (z.B. Courier) angezeigt werden. Alle HIAT-DOS-Demonstrations-Texte wurden mit dem Konverter-Programm H2_HTML
in ein HTML-Format gebracht und anschließend für die Darstellung über diesen Server noch leicht modifiziert.)
DEMOTXT1 ist das Transkript eines kurzen Ausschnitts einer Fernseh-Talkshow. Das hierfür typische Durcheinanderreden mehrerer Sprecher wurde in zeitlich richtiger Reihenfolge zusammen mit einigen nichtverbalen Kommunikationsformen verschriftlicht. Die Transkription wurde unter Verwendung der HIAT-Notationen von Susanne Scheiter (Dortmund) erstellt (noch unveröffentlicht).
DEMOTXT2 enthält einen Ausschnitt aus dem Band „Kommunikation in institutionellen Lehr-Lern-Prozessen“ von Gisela Brünner (1987). (Für diese HIAT-DOS-Demonstration wurde der Text retranskribiert.) Im Transkript ist einerseits die verbale Kommunikation zwischen dem Ausbilder und seinen Schülern und zugleich die genaue zeitliche Darstellung der Handlungen während der Kommunikation enthalten. Die Handlungsverläufe werden in den NVK-Zeilen notiert. [Brünner, Gisela (1987) Kommunikation in institutionellen Lehr-Lern-Prozessen, Tübingen: Narr, S. 376-377, Ausschnitt aus A6]
DEMOTXT3 zeigt, wie man Intonation, hier speziell Tonhöhenverläufe, mit HIAT-DOS recht differenziert transkribieren kann. Es sind frei vorgetragene bzw. vorgelesene Textwiedergaben eines Witzes über „Miss Europa“, von mehreren Sprecherinnen transkribiert. Die synchronoptische Darstellung unterschiedlicher Tonhöhenverläufe desselben Textes erleichtert deren Vergleich. Das Transkript dieser Textwiedergaben (bislang unveröffentlicht) wurde von Gisela Brünner (Dortmund) zur Verfügung gestellt.
DEMOTXT4 enthält einen kleinen Ausschnitt eines sehr umfangreichen Transkripts einer Schulstunde (Biologie), das von Angelika Redder veröffentlicht wurde (Redder, 1982). Bei Transkripten aus dem Unterricht sind typischerweise sehr viele Sprecher zu berücksichtigen. Bei dieser Re-Transkription mit HIAT-DOS werden deshalb auch die Kommentarblöcke zur Kennzeichnung der Sprecher genutzt. [Redder, Angelika (1982) Schulstunden 1 (Kommunikation und Institution 4: Dokumente) Tübingen: Narr, S. 9-10]
DEMOTXT5 ist das Transkript einer Fußballreportage im Radio (BVB gegen Kaiserslautern, Reporter: Manfred Breuckmann). Bei diesem HIAT-Transkript, das Dirk Schneider (Dortmund) angefertigt hat, wurde der Intonation große Beachtung geschenkt.
DEMOTXT6 zeigt den Einsatz von HIAT-DOS zur synoptischen Darstellung von fremdsprachigen Texten, deren grammatikalischer Analyse und zugehöriger Übersetzung. Ein Ausschnitt der von Werner Kummer (1985) analysierten Einführung in die Shuarsprache (von Missionaren in Ecuador erstellt) wird in HIAT-DOS-Zeilen wiedergegeben. [Kummer, Werner (1985) Probleme der Funktionserweiterung von Sprachen: Der Sprachausbau bei den Shuara in Ecuador, In: Rehbein, Jochen (Hrsg.) Interkulturelle Kommunikation, Tübingen: Narr, S. 129-130 ]
DEMOTXT7 gibt einen Dialog zwischen drei japanischen Studienabgängern wieder. Unter den aus dem Japanischen transliterierten Text wurde die interlineare Roh-Übersetzung geschrieben und darunter die deutsche Übersetzung. Außerdem werden in weiteren Zeilen Kommentare zur Übersetzung, aber auch nichtverbale Äußerungen und Umgebungseinflüsse festgehalten. Das Transkript wurde nach einer Vorlage von Christiane Hohenstein (Hamburg) in HIAT-DOS umgesetzt. (Das Original wurde mit dem MAC-Programm syncWRITER erstellt). [Hohenstein, Christiane (1993) Sektionierung des Transkripts aus „Tokai no Mori“, (Tagung „Funktionale Pragmatik“, 18.12.93, Hamburg) Mimeo]
DEMOTXT8 enthält die synoptische Darstellung von drei Fassungen des Grimmschen Märchens „Der Fischer und seine Frau“ (Ausschnitt). Bei der parallel-synoptischen Anordnung der drei Texte fallen vor allem die Unterschiede in den Schreibweisen, aber auch kleinere Formulierungsvarianten leichter auf, als dies bei der üblichen Textanordnung möglich ist. Die Quellen für diese Textausschnitte wurden von Bernhard Engelen (Dortmund) zur Verfügung gestellt. [Grimm (1812, 1. Aufl., 1837, 2. Aufl., 1856, 7. Aufl.) Grimms Märchen, „Von den Fischer und siine Fru“]
DEMOTXT9 stellt Schreibweisen und Lesarten einer Heine-Handschrift dar. Das Orginal befindet sich im Heine-Archiv Düsseldorf. Von Reinhold Glas (Dortmund) wurden Lesarten dieser Handschrift rekonstruiert, die die Textentstehung nachzeichnen. Um die verschiedenen Formulierungsvarianten, die der handschriftlichen Vorlage zu entnehmen sind, für die Textanalyse möglichst unverfälscht anordnen zu können, sind die parallelen Zeilen hilfreich. Die Streichungen im Original wurden durch Klammerung kenntlich gemacht. Bei Bedarf kann die der Lesart entsprechende Reihenfolge der Streichungen im Original durch Indizierung der Klammern wiedergegeben werden.
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Es gibt ergänzende Hilfsprogramme zum Im- und Export von HIAT-DOS-Transkripten.
HIAT-DOS sieht den Export von Transkripten ins Rich-Text-Format (RTF) für DOS vor (für den Import in Word 6.0 für DOS). Textverarbeitungen unter Windows kommen damit standardmäßig jedoch nicht zurecht: die Partitur- und Siglenklammern werden nicht richtig wiedergegeben. Spezielle RTF-Konverter und TrueType-Fonts erlauben aber auch unter Word für Windows eine originale Darstellung der HIAT-DOS-Transkripte.
Ausführlichere Hinweise zur Nutzung von HIAT-DOS auf Windows PCs (PDF-Dokument, 116.408 Byte).
H2_UNIC (Konverter H2_UNIC in einem selbstentpackenden Paket, 134.453 Byte). Damit lassen sich exportierte HIAT-DOS-Transkripte aus dem RTF-Format für DOS ins RTF-Format für Windows unter Verwendung von Unicode-Zeichen wandeln, so dass Word für Windows (Version 8 [alias Word 97] bis Version 12 [alias Word 2007]) sie fehlerfrei importieren kann.
H2_HTML (Konverter H2_HTML in einem selbstentpackenden Paket, 119.888 Byte). Damit lassen sich exportierte HIAT-DOS-Transkripte aus dem RTF-Format für DOS ins HTML-Format wandeln. Unter Inkaufnahme kleiner Darstellungskompromisse (Semi-Grafik-Zeichen für die Partitur- und Siglenklammern sind in den im WWW üblichen Zeichensätzen nicht enthalten) lassen sich HIAT-DOS-Transkripte damit für die Präsentation im WWW vorbereiten.
Interlineare Textvergleiche lassen sich vereinfachen, sofern die Texte – wenn auch getrennt – schon in ASCII-Dateien vorliegen. Ein Hilfsprogramm lädt ASCII-Dateien in Sprecher-Spuren eines HIAT-Transkripts. Es wurde in der Programmiersprache Perl geschrieben und kann hier als selbstentpackendes Paket heruntergeladen werden.
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Das HIAT-DOS-Programm ist lizenz- und kostenpflichtig. Es kann für einen Unkostenbeitrag von EUR 20,-- für StudentInnen, EUR 45,-- für WissenschaftlerInnnen, EUR 200,-- für Projekte/Institute (mit bis zu 5 Kopiermöglichkeiten) bei Prof. Dr. Dr. h.c. Konrad Ehlich bestellt werden.